Lyoness / Lyconet / myWorld

Lyoness / Lyconet / myWorld

Das Arbeiten als Marketer für Lyoness/Lyconet/myWorld birgt erhebliche rechtliche und finanzielle Risiken, einschließlich der Beteiligung an einem illegalen Schneeballsystem und irreführender Werbung. Marketer können persönlich haftbar gemacht werden, während das Unternehmen sich durch Haftungsausschlüsse von jeder Verantwortung distanziert.

Hubert Freidl benennt Unternehmen wie die ehemalige myWorld International Limited strategisch um, um Liquidationen zu verschleiern, mit der aktuellen Umbenennung in BENEFIT4ME. Die Zwangsauflösung der Benefit4me International Limited wurde im Juli 2024 aufgrund von Steuerschulden und Verstößen gegen gesetzliche Pflichten durch ein Gericht angeordnet, was das Netzwerk weiter schwächt.

Die Mediabox, die beim @Media KickOff-Event in Graz verteilt wurde, weist zahlreiche Funktionsstörungen auf, darunter Überhitzung, eine fehlerhafte Fernbedienung und endlose Update-Zyklen. Zudem ist die Verarbeitung der Hardware unprofessionell, und große Handelsketten lehnen es ab, die Box in ihr Sortiment aufzunehmen, was das gesamte Projekt infrage stellt.

Das Oberlandesgericht Wien entschied, dass Hubert Freidl und seine Unternehmen im Rahmen des myWorld Share Program Anleger durch Täuschungspraktiken geschädigt haben und zur Rückzahlung der getätigten Investitionen verpflichtet sind. Das Gericht stellte zudem fest, dass es sich bei Lyoness, Lyconet und myWorld um ein intransparentes und verbotenes Schneeball- bzw. Pyramidensystem handelt.

Beim KickOff-Event in Graz am 27. Juli 2024 wurde die @Mediabox vorgestellt, obwohl sie noch viele technische Probleme wie Überhitzung und eingeschränkte Fernbedienungsfunktion aufweist. Trotz einer angeblich erfolgreichen Testphase in Italien vor zwei Jahren, wird die Box erneut getestet, und es wurde angekündigt, dass sie ab Oktober 2024 durch Lizenzen ersetzt werden soll, um Hardware-Probleme zu umgehen.

Die Bestell- und Nutzungsbedingungen der @Mediabox geben Hubert Freidl und seinen Unternehmen volle Kontrolle über den Projektausgang, während die Marketer erhebliche Risiken tragen. Käufer erhalten die Boxen und Aktivierungscodes nur bei Erreichen einer unbestimmten Mindestbestellmenge pro Land, ohne Anspruch auf Rückerstattung oder Umtausch, was das Projekt zu einer riskanten Investition ohne Garantien macht.

Die österreichische WKStA und Ermittlungsbehörden in anderen Ländern, darunter Deutschland und Spanien, untersuchen derzeit das System von Hubert Freidl wegen Verdachts auf Wirtschaftskriminalität. Im Interview erläutert der spanische Anwalt San Martín, warum myWorld als mutmaßliches Pyramidensystem gilt und warum der geplante Börsengang rechtlich nicht den Anforderungen entspricht.

Lyconet lockte Mitglieder mit dem Versprechen eines "passiven Einkommens", obwohl Hubert Freidl in seiner Stellungnahme bestreitet, dass dies jemals offiziell angeboten wurde. Recherchen und Aussagen von Geschädigten zeigen jedoch, dass diese Vorstellung wiederholt vermittelt wurde, während Freidl betont, dass erfolgreiche Vergütungen nur durch den Aufbau eines Netzwerks möglich sind.

Die Anwaltskanzlei Brandl Talos argumentiert, dass nur ein kleiner, erfolgloser Teil der Marketer gegen Hubert Freidl klagt, während Freidl behauptet, dass sein System große Umsätze und hohe Provisionen generiert habe, auch wenn die tatsächliche Nutzung der Cashback-Karten minimal war. Trotz angeblich großer Ausschüttungen aus Clouds und einem Milliardenumsatz, bleibt die Frage nach belastbaren Zahlen offen.